Beim Absetzen der Pille gibt es einiges zu beachten
Du möchtest die Pille absetzen, bist dir aber nicht sicher, wann und wie du dies tun sollst? Dann bis du richtig hier in meinem Blog. Ich erzählt dir ein wenig über die Wirkungsweise der Pille, was diese im Körper so alles macht und was du tun kannst, wenn du mit der Pille aufhören möchtest.
Auf jeden Fall tust du deinem Körper sehr viel Gutes mit deiner Entscheidung, die Pille abzusetzen. Wahrscheinlich bist du diesbezüglich etwas gespalten, da du schon von vielen Nebenwirkungen gehört hast, die beim Aufhören, mit einem hormonellen Verhütungsmittel entstehen können. Dabei geht es eben nicht nur um die Pille, sondern auch um weitere hormonelle Verhütungsmethoden, wie die Hormonspirale, das Hormonstäbchen oder den NuvaRing.
Zuerst möchte ich dir erklären, wie die Pille wirkt.
Wirkungsweise der Pille
Je nach Zusammensetzung und Art der Pille (Kombi – oder Monopräparat, Minipille…) hat sie unterschiedliche Wirkungsweisen, um das schwanger werden zu unterbinden.
die Eizellreifung wird unterdrückt – dadurch ist auch kein Eisprung möglich
der Zervixschleim verändert sich, damit die Samen nicht einwandern können
der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird unterdrückt – somit wird auch das Einnisten verhindert
Wie die Hormone wirken
Hormone sind sogenannte Botenstoffe und arbeiten im Körper nach einem Schlüssel-Schloss Prinzip. Hormone sind die „Schlüssel“ und docken an bestimmten Rezeptoren, an bestimmten Körperzellen an. Wenn der Schlüssel passt, geht die Türe auf, was bedeutet, dass Hormon und Rezeptor zusammenpassen.
Die Pillenhormone sind synthetischer Art, aber so gebaut, um die körpereigenen Hormone zu imitieren. Sie können als Schlüssel andocken, jedoch öffnet sich das Schloss nicht und die Rezeptoren sind somit blockiert, sodass körpereigene Hormone hier keine Chance mehr haben.
Die Hypophyse, eine übergeordnete Stelle im Gehirn, die damit beschäftigt ist, ein Mehr oder Weniger an Hormonen zu koordinieren, stellt dann fest, dass die Rezeptoren belegt sind und deshalb keine Hormone mehr ausgeschüttet werden.
Dadurch werden nur noch ganz geringe Mengen an
FSH (Follikel stimulierendes Hormon, das Hormon, das die Eizelle zum Reifen anregt)
LH (luteinisierendes Hormon, das Hormon, das für den Eisprung sorgt)
Progesteron und Östrogenen produziert
Die Gebärmutterschleimhaut ist nur noch ganz dünn
die Abbruchblutung (das ist die Blutung, die dann in der Pillenpause einsetzt – sie ist keine richtige Menstruationsblutung) ist gering
Die Sexualhormone sind nicht nur für den Zyklus zuständig, sondern sind an vielen anderen Prozessen im Körper beteiligt.
Beispiele dafür sind
Schilddrüse
die Schilddrüse arbeitet eng mit Progesteron und Östradiol zusammen, sodass im Zusammenhang mit der Pille hier Veränderungen und/oder Defizite entstehen können
Darm
der Darm ist unser größtes Immunsystem. Er hat eine enge Verbindung zu der Leber. Durch verschiedene Studien ist bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen Östrogenen und der Darmflora gibt – demnach kann sich die Pille auch hier negativ auswirken
Leber
Die Leber entgiftet, sie wandelt Hormone um, baut Hormone ab, kümmert sich um den Blutzuckerspiegel. Übrigens – die Leber betrachtet die Antibabypille als Gift und versucht sie ständig abzubauen, was auf Dauer zu andauernder Müdigkeit führen kann. Die Leber stellt die Gallenflüssigkeit her, die sich durch ein zu viel oder auch zu wenig an Sexualhormonen verändern kann. Wird zu wenig Gallenflüssigkeit, oder auch eine ungenügende Konzentration der Galle an den Dünndarm abgegeben, wird die Nahrung schlecht verdaut und somit bekommt der Darm Problem. Dies zeigt sich häufig durch Verdauungsstörungen. Und Probleme mit der Galle äußern sich immer wieder im Zusammenhang mit Hormonschwankungen, -veränderungen und zusammen mit der Pille.
Die Pille ist ein Nährstoffräuber
Was viele nicht wissen – vielleicht ist es für dich auch neu zu erfahren – ist, dass die Pille ein Nährstoffräuber ist.
Hierbei geht es vorwiegend um folgende Mikronährstoffe:
Vitamin C
alle B-Vitamine, vor allem Folsäure (B9), B12 und B6
Magnesium
Mangan
Selen
Eisen
Jod
Zink
Pille absetzten – was gilt es zu beachten – Tipps
Wenn du die Pille absetzten möchtest, holst du dir am besten dazu professionelle Hilfe und berichtest dort über deine Beschwerden mit der Pille und die Beschwerden, die du davor schon hattest. Vielleicht hast du ja als ganz junge Frau die Pille bekommen, weil du Akne oder starke Schmerzen oder Blutungen hattest.
Hör nicht einfach mit der Pille auf, wenn du eine ganz „normale“ Pille nimmst, bei der du jeden Monat eine Abbruchblutung hast. Nimm den Blister zu Ende und setzte dann die Pille ab.
Nimmst du eine Pille ohne Pause, das heißt, du bekommst gar keine Blutung mehr, kannst du sie jederzeit absetzen.
Wählen zum Absetzen der Pille nicht gerade eine stressige Zeit. Such dir am besten ein Zeitfenster aus, in dem du dich um dich selbst kümmern kannst.
Setz die Pille nicht ab, wenn du gerade erkältet bist und dein Körper gerade gegen Viren oder etwas Ähnliches kämpfen muss
Sorge für eine ausreichende Mikronährstoffversorgung – hol dir hierbei Hilfe.
Achte auf ausgewogene, basenreiche Mahlzeiten, genügend Schlaf und Ruhezeiten
Schreibe am besten ein Tagebuch, in dem du notierst, wie du dich seit dem Absetzen der Pille fühlst, welche Nebenwirkungen eventuell auftreten
Besorge dir verschiedene Teekräuter, wie zum Beispiel Frauenmantel, Brennnessel, Goldrute, Löwenzahn usw.
Am besten ist es, du lässt dich vor dem Absetzen der Pille beraten und dabei auch begleiten.
Ich bin gerne an deiner Seite und stehe dir mit Rat und Tat zur Seite.
Naturheilpraxis
Susanne C. Waschke
Göggingerstr. 104
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